Mein Fall als Imperator – Teil 3
Oder: Wie das Laminat MICH verlegt hat
CW: Erwähnung von Krieg und menschlichen Überresten
- Eine humorvolle Fanfiction in Zusammenarbeit mit der grandiosen @CyberLaminat@digitalcourage.social
Teil 1 – Teil 2 – Teil 4 – Teil 5
Das Universum verzerrt sich und man hat das Gefühl der eigene Körper würde Faser für Faser auseinandergerissen. Dann ist plötzlich alles wieder normal.
Oh … ähm … Entschuldigung. Das was Sie grade gespürt haben war ein Erbeben der Macht. Ich musste grade ein paar Versager aus der Wirklichkeit transzendieren.
Da kommen die hier her, stören mich in meinem wohlverdienten Exil und jammern rum wie Angehörige des Parlaments wenn sie zum ersten Mal die Latrinengrube leeren müssen. (Ja, sowas habe ich gerne mit denen gemacht. War immer sehr witzig).
„Mein Imperator“ sagt der Admiral „Wir bitten Euch zutiefst demütig zurückzukommen und das Imperium wieder zu übernehmen. Die neue Imperatorin ist …“ „Was ist sie?“ unterbreche ich ihn „Irre? Durchgeknallt? Verdammt gut mit dem Flammenwerfer? Unverschämt intelligent? Das Herz am rechten Fleck? Und sieht auch noch richtig gut aus? Ja! Ja, das weiß ich selbst. Geht damit wem anders auf die Nerven.“ „Nein, mein Imperator … sie … sie ist …“ „ Ja was denn nun?“ „Eine Frau, mein Imperator. Das geht doch nicht. Wie soll eine Frau denn das Imperium leiten? Die lässt überall kostenlose Menstruationshygieneartikel verteilen und wir müssen jetzt alle Hasenohren an den Uniformen tragen.“
Ich spürte eine Wut in mir aufsteigen, wie ich sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Damals, als Lord Vader meine Hello Kitty Sammlerfigur umgestoßen hat. Das war das letzte Mal, als ich so wütend war. Ich stand also auf und schaute den Admiral an. „Hasenohren? Menstruationshygieneartikel?“ Der Admiral nickte.
Wütend schlug ich mit der Faust auf den Tisch. Dieser zerbrach unter der Wucht in tausend Einzelteile und das Glas in dem mein Drink vor sich hin schwappte fiel zu Boden und zerbrach. „Das kann ja wohl nicht ihr ernst sein!“ schrie ich voller Wut. „Sogar das Imperium kann sie besser führen als ich! So eine Scheiße!!!“
Der Admiral blickte verwirrt zwischen dem zerstörten Tisch und meinem Gesicht hin und her. Er schien nicht so recht zu wissen, wie er jetzt reagieren sollte. Ich atmete tief ein, schluckte meine Wut auf diese unverschämte CyberLaminat runter und trat neben den Admiral. Dann legte ich ihm den Arm um die Schulter und blickte von ihm zu seinen Offizieren, die unsicher hinter ihm gestanden hatten. „Ich möchte euch eine Geschichte erzählen.“ begann ich sanft wie ein Erzählonkel. „Es war einmal, vor ca. 8000 Jahren, ein kleines Mädchen. In einer Zeit als es noch keine Sith gab. Nur Jedi.“ Ich musste fast würgen. „Das Mädchen war machtsensitiv und unglaublich intelligent. Es war so schlau und talentiert, dass sogar die Jedi es schnell entdeckten und mit nach Tython nahmen und dort zur Jedi ausbildeten. Schnell wurde es mächtiger und begehrte nach immer mehr Wissen.
Nach wenigen Jahren war diese junge Frau eine angesehene Jedi. Mächtig, stark, unbeirrbar. Und so wurde sie zur Hüterin des Wissens im Hohen Rat der Jedi berufen. Sie erforschte die Galaxis und Stätten der Macht. Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten wuchsen so weit, dass die Jedi unruhig wurden und sie an die Grenze dessen stieß, was diese ihr beibringen konnten.
Eines nachts wurde ihr bei ihren Studien klar, dass, um die Macht im Ganzen zu verstehen, es unerlässlich war, auch die dunkle Seite zu kennen. Also unterbreitete sie dem Hohen Rat der Jedi den Vorschlag, unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen, die dunkle Seite zu studieren und zu verstehen. Die Jedi untersagten es aus Furcht und drohten damit sie zu töten, wenn sie es dennoch tun sollte.
Also verließ sie den Orden der Jedi. Zusammen mit hunderten anderer, die der gleichen Meinung waren. An ihrer Seite waren Ajunta Pall, der später der erste Lord auf dem Thron der Sith werden sollte, Marquise Xoxaan, deren Name in der gesamten Galaxis das Blut in den Adern gefrieren lies, denn sie kommandierte die dunkle Legion, Karness Muur, der größte Kämpfer mit dem Lichtschwert, den die Galaxis je gesehen hat.
Die Jedi versuchten sie alle zu ermorden. Doch das Massaker misslang und sie erklärten ihren eigenen Geschwistern den Krieg. Und weil den Jedi selbst das noch nicht ausreichte riefen sie die Republik mit in diesen Krieg und die gesamte bekannte Galaxis wurde hineingezogen. Man nennt das bis heute „Die hundertjährige Dunkelheit“.
Während diesem Krieg mussten die zahlenmäßig weit unterlegenen dunklen Jedi immer mehr Macht der dunklen Seite nutzen, um nicht vernichtet zu werden. Sie kämpften um ihr nacktes Leben. Bei der Schlacht von Jukunsar im Asaru System nahm die Geschichte dann eine Wendung. Während der Schlacht war die ganze Ebene übersät mit Leichen und was sonst noch übrig war von Freund und Feind. Von Geschwistern und Leuten, die einem wichtig waren. Die junge Frau, die nichts anderes wollte als Wissen und verstehen stand inmitten dieses gigantischen Blutbades und sie spürte zum ersten Mal den Zorn in sich aufsteigen.
Dieser Zorn durchbrach all ihre Gedanken und wurde zu einem lodernden Hass, der all die Feinde um sie herum verschlang. Sie zerplatzten unter der unvorstellbaren Macht, dem Zorn, dem Hass. Sie vernichtete tausende, sie war entfesselt und die anderen dunklen Jedi mit ihr.
Sorzus Syn, ausgebildet und verraten von den Jedi, wiedergeboren durch die Macht der dunklen Seite und später als erste Frau auf dem Thron der Sith. Königin. Meine Königin. UNSERE Königin! Wissende über die Macht, Erschafferin von Bestien und biologischen Seuchen. Sie war es, die die Leviathane erschuf. DIE Leviathane, die die Festungsmauern von Ballmorra wie Papier zerfetzten.
Diese FRAU hat den Orden der Sith ins Leben gerufen. Von ihr stammen die Zeilen, die sich jedem Sith ins Gedächtnis und die Seele brennen, nach denen wir leben, unsere Existenz ausrichten. Worte, die unsere Kultur und Lebensweise beschreiben, nicht nur ein schnöder Verhaltenskodex wie bei den Jedi! Nein! Das Zentrum unseres Seins!
Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft!
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke!
Durch Stärke erlange ich Macht!
Durch Macht erlange ich den Sieg!
Durch den Sieg ZERBERSTEN meine Ketten!
Die Macht wird mich befreien!
Diese FRAU hat die GESAMTE Galaxis für immer verändert und sie ist bis heute das mächtigste Wesen, das je gelebt hat.“
Ich hatte mich in Rage geredet und die letzten Worte fast geschrien. Immer noch hielt ich den Admiral mit dem linken Arm um die Schultern fest. Die rechte Hand war zur Faust geballt und um uns herum lag ein Knistern in der Luft. Das Wasser des Meeres schäumte und alles schien zu vibrieren. Die Offiziere waren jetzt eindeutig ängstlich. Mein Zorn richtete sich auf den Admiral und von einer Sekunde auf die andere zerplatzte er in einer Wolke aus Blut, Gedärmen und Knochen. Gleichzeitig schien das ganze Universum um uns herum zu explodieren.
Ich atmete tief durch. Alle Geräusche waren verstummt. Nichts und niemand regte sich. Mein Herz hämmerte in der Brust und das Blut rauschte mir in den Ohren. Ich atmete tiefer und drängte meinen Zorn zurück. Dann sah ich die ängstlichen Gesichter der Offiziere. Mein Blick war hart und auf meinem Gesicht lag ein Ausdruck von Abscheu.
„Ihr Versager!“ donnerte meine Stimme auf sie nieder „Ihr erbärmlichen Würmer! Diese Frau, diese neue Imperatorin hat mehr Verstand in ihrem kleinen Finger, als ihr alle zusammen in eurem lächerlichen, kleinen Leben jemals zusammenkratzen könntet! Ihr dient dem Imperium und seiner Imperatorin oder ihr werdet vernichtet!“ Dann wischte ich sie mit einer Machtgeste von den Füßen und setzte mich zurück auf meinen Stuhl. Während ich mit der Macht den Tisch wieder zusammensetzte und bei Jyn noch einen Drink bestellte rannten diese Narren um ihr Leben.
Langsam beruhigte ich mich. Der kühle Drink floss meine Kehle hinab und mein ganzer Körper entspannte sich wieder. Diese lächerlichen Würstchen. Tragen eine Uniform und glauben, sie seien die Größten, könnten sich einfach so über alles erheben. Aber wenn sie Befehle von einer Frau bekommen fallen ihnen die Eier ab oder was? Wieder spürte ich Zorn in mir aufsteigen.
„Lieber eine Million Leute, die keine cis-hetero-Männer sind, als auch nur eine von diesen fragilen Diven!“ knurrte ich und Jyn stellte schon den nächsten Drink auf den Tisch. „Geht aufs Haus.“ sagte sie, während sie mit einem Tuch den schmutzigen Tisch sauber wischte. „Weißt du Jyn, dein Vater wäre verdammt stolz auf dich!“ Ok, die Ohrfeige hatte ich verdient.