Mein Fall als Imperator – Teil 5
Oder: Wie das Laminat MICH verlegt hat
- Das Finale der humorvollen Fanfiction in Zusammenarbeit mit der grandiosen @CyberLaminat@digitalcourage.social
Teil 1 – Teil 2 – Teil 3 – Teil 4
Kommen wir also jetzt dazu, wie ich das Imperium wieder verloren habe. Es war am 04. Juni 25 NSY. Ich erinnere mich daran, als wenn es erst vor vier Tagen gewesen wäre. Was vermutlich daran liegt, dass genau das auch der Fall ist.
Cyber: „Bahn, ich knurre Euch an, ob Eurer völlig blinden Datensammlerwut. Nur damit ihr es wisst. Nehmt dies!“
Imp: „Puh ... zum Glück knurrst du die an und nicht mich“
Es waren ein paar harte Tage. Ich hatte tausende Holonachrichten bekommen, weil die Bediensteten des Imperiums plötzlich Wellnessbereiche und Pools wollten. Von überall her kamen auf einmal diese Petitionen. Ich war einfach nur gestresst davon, die ganzen Todesurteile zu unterschreiben.
Cyber: „Oh Imperator, ich würde es nie wagen!“
Was? WAS? IMPERIALER GEHEIMDIENST, SOFORT ANTRETEN! Es war offensichtlich, dass hier etwas nicht in Ordnung war.
Imp: „ Wer sind Sie und was haben Sie mit CyberLaminat gemacht???“
Cyber: „Sie ist gefesselt im Keller. Wenn Sie sie frei haben wollen, dann wollen wir dafür einen Wellnessbereich.
gez. Wellnessritter und Ritter für Wellness“
HAHAHAHAHAHA … Die glauben echt, ich will die zurück haben … HAHAHAHAHA … Naja gut. Sie haben recht. Man kann sich mit ihr einfach großartig unterhalten und im Pool chillen. Außerdem hat sie mir den Han Solo Badeanzug geschenkt. Der wird nicht mal mehr produziert!
Also musste ich jetzt mein ganzes Diplomatisches Geschick einsetzen. Geiselsituationen sind gefährlich … aber ich bin das auch!
Imp: „Klar. Kein Ding. Kommen Sie her, dann reden wir im Pool.“
Cyber: „Wir schicken jeweils einen vertretenden Ritter, die anderen müssen sich um sie kümmern. Die tobt wie blöd im Keller “
Anfänger! Allesamt. Dem Gegner die entscheidende Information geben. Sehr gut, das wird ein Heimspiel.
Imp: „”Jeweils”? Ich möchte hier keine Poolparty veranstalten! Es reicht wenn eine Person kommt ... von mir aus auch zwei.“
Cyber: „Ach das entscheiden jetzt Sie? Sie wollen sie aber schon wieder in Freiheit sehen, oder? Aber wir wollen nicht so sein, aus Gründen. Es kommt jeweils ein Ritter der Wellnessritter und einer der Ritter für Wellness.“
Schritt 1: Die Gegner glauben lassen, dass sie im Vorteil sind.
Imp: „Dann aber mal ein wenig schneller hier. Die arme CyberLaminat hat nicht den ganzen Tag Zeit!“
Cyber: „*platsch* *platsch* Dann mal los! Wir wollen einen Wellnessbereich für alle Ritter. Und sie bekommen dieses randalierende Wesen zurück.“
Schritt 2: Die eigene Überlegenheit ins Spiel bringen.
Imp: „Also, wir können das jetzt auf die nette, die nicht so nette oder die harte Tour machen.
Die nette Tour: Ihr lasst CyberLaminat sofort frei und ich töte nur die Hälfte von euch.
Die nicht so nette Tour: Ich foltere euch und hole mir alle Informationen aus eurem Hirn. Dann töte ich euch alle inkl. Heimatplanet vernichten und so.
Die harte Tour: Ich mache gar nichts, ihr müsst eure Gefangene behalten und wenn sie ausbricht ... Und wir wissen alle, DASS sie ausbrechen wird.“
Cyber: „Wr zu RfW: Alter, du hast gesagt, das wäre eine gute Idee. Jetzt hol uns gefälligst aus dieser Miesere raus, wir wollten doch nur einen Pool für alle. Wenn die raus kommt, metzelt sie alles nieder. Wenn sie nicht so schnell rauskommt, metzelt er alles nieder.
RfW zu Wr: Bleib cool, der blufft doch nur.
Rfw zu Imperator.: Aha, was glauben Sie denn was sie mit Ihnen macht, sollte sie freikommen und Sie ihr nicht geholfen haben? Dann wollte ich nicht in Ihrem Bikini stecken!“
Imp: „Naja ... ich mache das Gleiche wie letztes Mal und lade sie zu mir in den Pool ein. Sie darf dann wieder Longdrinks schlürfen, bekommt eigene Leibwächter, deren Uniform sie wieder anpassen darf und wenn es ganz schlimm wird lasse ich sie von Markos und seinen begnadeten Händen massieren.
Und wieso habe ich nichts gemacht? Seid ihr hier oder nicht?“
Cyber: „Wr: Na ja, diese tollen Leibwächter haben ihr ja nun nichts genützt.
RfW: Ach, und Sie glauben ernsthaft sie würde keinen Groll gegen Sie hegen? Die kennt Worte von denen hat noch niemand von uns je gehört! Bisher haben Sie nichts gemacht, Sie haben nur gedroht. Wir wollen aber einen Pool, verdammt noch mal! Vielleicht sollten wir überlegen sie einfach frei zu lassen und dann ist sie Ihr Problem! Die ist völlig außer Rand und Band.“
Imp: „Na die Leibwächter hat sie aber auch nur hier am Pool.
Wenn Sie sie freilassen, damit sie auf mich sauer ist, habe ich doch erreicht, dass sie freigelassen wird. Also habe ich alles richtig gemacht.
Im Übrigen war es ein sehr schlauer move, die Person zu kidnappen, die mich die ganze Zeit von einem Wellnessbereich für Sie überzeugen wollte.
Jetzt muss ich darüber sicher nicht mehr diskutieren *prösterchen*“
Schritt 3: Die Verzweiflung des Gegners genießen.
Cyber: „Wr: Leibwächter nur am Pool?! Das war wohl nicht so durchdacht, wie mir dünkt.
RfW: Wenn Sie freikommt, wird sie aber hier weiter randalieren, dieser Umstand ist Ihnen schon bewusst, oder? Das ist ein Biest, noch nie habe ich so etwas erlebt.“
Imp: „Ihr habt verloren und spätestens wenn sie ihren Longdrink in der Massage schlürft ist die Sache wieder gegessen.
Also lasst sie frei, bevor sie selbst freikommt. Dann habt ihr vielleicht noch ne klitzekleine Chance.“
Schritt 4: Gewinnen!
Cyber: „RfW schickt SMS, weil das WLAN mal wieder nicht funktioniert: Alles klar, packt die Furie in einen Sack und bringt sie zum Pool des Imperators, dann verschwindet Ihr so schnell Ihr könnt. Wir brechen hier ab, der glaubt wirklich er kommt ungeschoren da raus. Hihihi.
RfW: Okay, da Sie überhaupt nicht kompromissbereit sind... Sie bekommen sie zurück.“
Imp: „Sehr schön.“
Cyber: „*Sack öffnet sich, ein wütendes Cyber bricht sich ihren Weg und brüllt wie vom Teufel besessen “Ihr seid alle des Todes!” und metzelt sich durch alles was ihr in den Weg kommt.*“
Imp: „*hält dich im Machtgriff fest*
Lass mich kurz rekapitulieren:
Du wolltest für die einen Wellnessbereich erwirken und zum Dank haben sie dich gefesselt, im Keller eingesperrt, in einen Sack gesteckt und hier ins Wasser geworfen.
Ich habe sofort gemerkt, dass was nicht stimmt und dich befreit.
Außerdem kümmert sich Lord Vader grade um die Kidnapper und ihre Heimatplaneten.
*lässt dich wieder los*
Drink, Massage und chillen?“
Cyber: „Ja man, die wären doch gar nicht erst so eskaliert, wenn sie denn hätten mal baden können! Das kommt dabei raus, jetzt sind alle tot! Prima! Und was passiert jetzt mit all dem Blut? Ist ja widerlich! Bäh! *wischt sich etwas Blut, und was auch immer das andere ist, aus dem Gesicht*“
Diese Frau. Also wirklich. Da befreie ich sie aus einer Geiselsituation und dann sowas. Ich hatte keine Dankbarkeit erwartet, aber das? Naja, Geiselsituation. Sie ist sicher noch etwas aufgeregt.
Imp: „Hallo? Die können ja wohl baden. In der Recyclinganlage für chemische Abfälle gibt es riesige Becken!
Das Blut und ... ähm ... das andere wischen die Reinigungskräfte weg. Die bekommen dafür einen Sonderzuschlag und eine Woche Urlaub extra.“
Cyber: „Du unterschätzt das! Die organisieren sich, die wollen eine Gewerkschaft gründen!
Aber meine Haare! Sieh Dir nur meine Haare an, das ist ja total eklig, wie das ganze Blut darin klebt. Und wer säubert mein Lichtschwert und den Flammenwerfer?!“
Ich habe wirklich versucht ruhig zu bleiben und die Situation gekonnt staatsmännisch zu lösen.
Imp: „Ich mach dir ein Angebot:
Ich ... ähm ... also das Imperium zahlt dir 4 Wochen das beste Wellnessressort der Galaxis. Dort kümmert man sich um dich, deine Haare und deine offensichtliche nicht-Entspannung.
In der Zwischenzeit erfülle ich diesen Widerständ... ähm ... Angestellten jeden Wunsch, sodass alle froh und glücklich sind, wenn du zurück kommst. Deal?“
Cyber: „Aber kann ich Dir glauben? Ich will die Baupläne und Verträge für den Pool der Ritter sehen, bevor ich in das Ressort reise. Und ich will endlich die Bewilligung für mein Segelboot und gutes WLAN für alle.
Dafür bringe ich Dir auch einen coolen Badeanzug oder Bikini oder was auch immer Du willst mit.“
Imp: *„Zwei Worte: Vice Empress. Wie würde das in deiner E-Mail Signatur klingen?“*
Aber auch NUR in deiner E-Mail Signatur!
Cyber: „Das kann ich auch so da schreiben! Aber gut, ich will nicht so sein und nehme an.“
Imp: „Sehr gut und viel Spaß beim Wellness.“
So, Situation gelöst, die Dame aus der „Gefahrenzone“ geschafft, jetzt diese Gewerkschaften eliminieren.
Cyber: „Halt! Erst will ich die Verträge sehen!“
What? Verträge? Ich … ähm …
Imp: „Du möchtest deine Wellness verschieben bis die Verträge fertig sind? Weißt du wie lange die Bürokratie braucht um auch nur eine Büroklammer zu besorgen?
*Imperialer Offizier kommt rein und steht stramm*
“Melde: Alle Anzeichen dieser 'Gewerkschaften' wurden eliminiert! Überreste als Bantafutter verarbeitet.““
Einmal … nur ein einziges Mal … möchte ich nicht mit unfähigen Versagern als Untergebenen gesegnet sein!
Cyber: „*Zückt Flammenwerfer und flambiert den Offizier* Huch, wie ungeschickt von mir. Wer will als nächstes? Ich will die Verträge sehen!“
Ok, dieses CyberLaminat hat es geschafft. Sie hat mich mehrfach innerhalb von Sekunden um den Finger gewickelt, ich musste nett sein, das Imperium ist im Wellness-Aufruhr und meine Offiziere haben ein Timing wie ein wütender Rancor auf einer Teeparty.
20 Jahre lang habe ich das Imperium regiert. Gemordet, gefoltert, terrorisiert, Planeten gesprengt, Rebell*innen gejagt, Jedi getötet und hatte dabei echt ne schöne Zeit. Ein paar Tage mit diesem Laminat und ich brauche ein Zimmer in einer psychiatrischen Einrichtung.
Ich bin alt geworden. So richtig alt. 187 Jahre alt. Und so fühlt es sich grade auch an. Aus mir unerfindlichen Gründen hat es mir sogar Spaß gemacht mich von diesem Laminat um den Finger wickeln zu lassen. Es hat gut getan, sich mal mit einer intelligenten, vernünftigen Lebensform auszutauschen und Späße zu machen.
Ich brauche Urlaub. Sehr, sehr langen Urlaub.
Imp: „Weißt du was? Hier!
*Händigt Insignien des Imperiums und den Schlüssel für den Todesstern aus*
Ich hab mich jetzt wirklich lange genug mit diesen unfähigen Idioten rumgeschlagen. Und ständig will einer was und so.
Ich gehe ins Exil. Scarif soll sehr schön sein, seit das imperiale Archiv flammbiert wurde.
Wir sehen uns. Tschüssikowsky“
Cyber: „Was? Halt! Wie jetzt?!Du kannst Dich doch nicht so einfach ins Exil verabschieden, es bedarf einer vernünftigen Übergabe! Wie regele ich die Temperatur des Pools?
Und überhaupt… ich dachte… Du..ich… die Badeanzüge… die Mate… War das alles nicht echt? Hast Du nur mit mir gespielt?! Dabei habe ich Dich verschont!“
Imp: „Natürlich war das echt und es hat mir auch ehrlich sehr viel Spaß gemacht mit dir. Die Unterhaltung im Pool war toll und als ich dich in der Hotlinewarteschlange hab schmoren lassen. Oh, und auch das abgeschaltete WLAN hier.
Wie der Pool funktioniert findest du schon raus. Du bist ja nun wirklich nicht auf den Kopf gefallen.
Jetzt kannst du die ganze Galaxis nach deinen Wünschen gestalten und überall Gewerkschaften und Wellnessbereiche aufbauen.“
Und dann bin ich gegangen. CyberLaminat blieb völlig fassunglos zurück und sie hat mir sogar ein Bisschen leid getan. Aber mir war auch klar, dass sie das schon schaffen wird. Sie ist keine Sith und wird deshalb keine Freude an Foltern und Morden haben, aber vielleicht wird sie es schaffen, der Galaxis endlich Frieden zu bringen.
Ein Frieden, der für mich unerreichbar war. Ein Frieden, an den ich nie zu denken wagte. Sie ist gut, sie ist intelligent, charmant und sie hat es faustdick hinter den Ohren. Die Welt braucht sowieso mehr Frauen und nicht-cis-männliche Personen in Führungspositionen. Personen wie CyberLaminat.
Sie schafft das schon! Und ich brauche jetzt noch einen Drink. Oh … die Sonne ist schon untergegangen. Wie die Zeit doch vergeht beim Sinnieren über das Leben. Jyn stellt schon die Stühle hoch und schaut mich genervt an.
Also gut, dann zahle ich und gehe hinaus in die kühle Nacht. Meine nackten Füße sinken im Sand ein und das Meer rauscht sanft an den Strand. Im Himmel leuchtet der Energieschild, der den ganzen Planeten umgibt, leicht blau und verhüllt die Sterne. Ich bin alt, aber jetzt werde ich vielleicht auch glücklich.